Markenbildung für ein kleines Café in Hofheim
„Ένα φραπέ σκέτο με γάλα, παρακαλώ!“ – Dieser Satz ist einer der wenigen, die ich recht flüssig auf Griechisch herausbringe. Und sofort bin ich in Griechenland, spüre die heiße, trockene Sonne, rieche das Meer und irgendwo gegrillten Oktopus – und sage genau diesen Satz in einem kleinen Café irgendwo am Meer. Und bekomme dann, wie bestellt, einen Frappé ohne Zucker mit Milch, also diesen kalten, aufgeschäumten Kaffee auf Eiswürfeln, der nirgendwo so gut schmeckt wie in Griechenland. Bisher. Denn das Café KÓKKOS in Hofheim ist eines meiner jüngsten Projekte und dort gibt es genau diesen Frappé! Was hat das mit Markenbildung zu tun?
KOKKOS! Zu finden in der neuen Hofheimer Stadtbibliothek
„Zum Engel“ – die Familie Mantzafleris betreibt schon seit vielen Jahren in Kriftel dieses griechische Restaurant mit deutscher Küche. Janni, das umtriebige Familienoberhaupt, hat nun letztes Jahr den Zuschlag für die Gastronomie in der neuen Hofheimer Stadtbibliothek bekommen. Dieser Ort der Bücher ist ein Prestigeobjekt der Hofheimer, bestens gelegen zwischen Chinon-Center und Innenstadt – und wahrscheinlich genau deswegen auch kein leichter Verpächter. Viele Auflagen gilt es zu beachten, damit der Geist des stilvollen Sandsteingebäudes gewahrt bleibt. Solche Aufgaben liebe ich, denn es ist die perfekte Kombination aus Herausforderung, Eleganz, Familie und Herzblut.
Ein stimmiges Zusammenspiel
Janni ist dafür bekannt, dass er die Dinge gleich richtigmacht. Keine halben Sachen, keine Abstriche in der Außenwirkung und keine Abstriche in der Qualität. Dass das Küchenkonzept bei seiner Familie und ihm in besten Händen ist, versteht sich. Für die Inneneinrichtung ist Innenarchitekt Rolf Pauw ins Boot geholt worden, dessen Handschrift in der eleganten und gleichzeitig gemütlich-liebevollen Einrichtung unübersehbar ist. Mich hat Janni beauftragt, die Marke KÓKKOS aufzubauen (Markenbildung) und zu etablieren. Unser Kontakt kam zustande durch eine Empfehlung eines anderen Gastronomen. Vielen Dank an dieser Stelle an Nino (bei dem es die besten Flammkuchen gibt!)
KOKKOS bedeutet in griechisch Kaffeebohne
KÓKKOS hat übrigens nichts mit der Palmenfrucht zu tun, sondern ist das griechische Wort für Kaffeebohne. Perfekte Inspiration für mich, als es ans Logo-Design ging. Die Kaffeebohne habe ich im ersten O untergebracht, das kleine blaue Element ist meine zarte Verbeugung Richtung Griechenland. Denn ansonsten sind die Farbwelten für KÓKKOS eher an das Sandsteingebäude angepasst und enthalten entsprechend Gold-, Creme-, und Milchkaffeetöne.
Während „Zum Engel“ Jannis griechisches Restaurant ist, in dem man all die bekannten griechischen Köstlichkeiten bekommt, hat er das Café KÓKKOS in Hofheim bewusst anders ausgerichtet. Ins KÓKKOS geht man auf einen Kaffee oder einen Frappé. Für ein Stück Kuchen oder ein besonderes Sandwich um die Mittagszeit. Oder ein Glas Wein mit ein paar griechischen Vorspeisen des Abends. Viele der kleinen, aber feinen Speisen könnte man zur Not auch auf die Hand nehmen. Was aber schade wäre, denn sie sind so köstlich, dass ich einen sitzenden Genuss dringend anrate. All das macht für mich die Marke KÓKKOS aus, was ich ansatzweise mit dem Logo und ganz besonders über Fotos und Website transportieren kann. Übrigens – die Website: Wir haben uns gefreut wie kleine Kinder als wir feststellten, dass die Domain www.kokkos.de tatsächlich noch frei war!
Eine Freude für das Herz einer Fotografin
Die Fotos zu schießen, war eine besondere Aktion. Da die Familie Mantzafleris die Eröffnung so sehr herbeigesehnt hat, waren sie nicht zu überreden, den Laden nochmal für ein paar Stunden zu schließen, damit ich in Ruhe und bei bester Ausleuchtung die schönsten Fotos schießen konnte. Macht aber nichts, das schaffe ich auch bei laufendem Betrieb – ich bin zumindest ganz zufrieden mit den ersten Ergebnissen. Schöne Motive gibt es im KÓKKOS jedenfalls reichlich. Da mir wichtig ist, dass meine Kund:innen auch nach Ende meines Auftrags weiter in ihrem eigenen Stil, in ihrer eigenen aufgebauten Marke agieren können, habe ich ihnen auch noch ein paar Kniffe für attraktive Fotos beigebracht. Denn Vassili und Melina, Jannis Kinder, haben sich unter anderem des Instagram-Kanals angenommen. Neben den Webseitenbildern könnt ihr dort die ersten Ergebnisse schon bewundern.
Apropos Autarkie: Einen für mich eher unüblichen Weg ging ich bei der Speisekarte. Ich erwähnte ja, dass in die Küche und in entsprechend allem, was auf die Speisekarte gehört, besonders viel Herzblut floss. So viel Herzblut, dass ich die Speisekarte zig Mal korrigieren musste. Schließlich habe ich meinen Reinzeichner gebeten, das ganze in Word nochmal zu bauen, so dass die Familie Mantzafleris alle weiteren Anpassungen selbst machen kann.
Bei einer erfolgreichen Markenbildung identifizieren sich Kunden mit ihrer Marke
Es hat Spaß gemacht, diese Marke aufzubauen. Noch wichtiger ist mir aber, dass die Kund:innen sich mit ihrer Marke identifizieren können. Wenn sie, wie Jannis und seine Kinder, das Logo komplett durchdeklinieren und es auf Fassade, Kleidung, Kühlschrank und Tabletts auftaucht, dann hüpft mein Designer- und Markenaufbauherz! Bei einem Markenaufbau, einer Markenbildung, muss der Kunde anfangen die Marke zu leben, und sie muss so gestaltet sein, dass sie auf allen Medien und Trägern funktioniert. Ob das gelungen ist, findet ihr am besten selbst raus bei einem Besuch im KÓKKOS! www.KOKKOS.de
Ich freue mich auf Kommentare zum Markenaufbau unter: info@kirsten-doehla.de